Cueva de los Manos – Felsmalereien der Steinzeit
Die Cueva de las Manos in der Schlucht des Río Pinturas in Südwestargentinien ist eine Höhle, die für ihre ungewöhnlichen Höhlenmalereien bekannt ist. Die Malereien sind zwischen 13.000 und 9500 Jahren alt und zeigen verschiedene Motive; am berühmtesten sind jedoch die zahlreichen übermalten Hände in rötlichen und orangen Farben. Darüber hinaus finden sich Darstellungen von Menschen und Tieren, die meisten davon Guanakos, die teilweise in Jagdszenen angeordnet sind. Auch im Umfeld der Höhle gibt es ähnliche Malereien. Die Werke gehen zurück auf die frühesten Siedler in Südamerika, von denen die bekannten späteren Kulturen abstammen.
Die Cueva de las Manos gilt als eines der frühesten Zeugnisse der menschlichen Besiedlung Südamerikas. Aufgrund besonderer geologischer Bedingungen und geringer Luftfeuchtigkeit sind die prähistorischen Malereien dort zudem besonders gut erhalten. Dennoch erfuhr die Höhle erst ab den sechziger Jahren ein breiteres wissenschaftliches Interesse; 1999 folgte die Aufnahme ins UNESCO-Weltkulturerbe Argentinien. Cueva de las Manos bedeutet zu Deutsch „Höhle der Hände“.
Der Zeitpunkt der Erstbesiedlung des südamerikanischen Kontinents ist sehr umstritten. In der Vergangenheit wurde häufig davon ausgegangen, dass der Prozess vor etwa 12.000 Jahren begann, dies ist jedoch nicht gesichert. Einige Malereien aus der Cueva de las Manos wurden per Radiokohlenstoffdatiereung auf ein Alter von etwa 9300 Jahren geschätzt und stammen vermutlich von Gruppen prähistorischer Jäger. Die Bemalung der Höhle fand insgesamt jedoch über einen langen Zeitraum hinweg statt. Ungefähr 2300 Jahre nach den ersten Jagdzeichnungen ändern sich die Motive radikal und die bekannten Handabbildungen nehmen den größten Raum ein. In einer dritten Phase, die vor etwa 3300 Jahren begann, treten menschliche Darstellungen in den Mittelpunkt, die teils stark stilisiert und schematisch sind. Die jüngsten Malereien sind etwa 1300 Jahre alt und reichen historisch bis in die Zeit der Ankunft der ersten Spanier. Sie zeigen größtenteils geometrische Figuren. Die Besiedlung Patagoniens durch die Europäer beendete die kulturelle Linie, die sich in der Cueva de las Manos darstellt.
In der europäischen Literatur wird die Cueva de las Manos erstmals in Reiseberichten des 19. Jahrhunderts erwähnt. 1941 wurde sie durch einen Mönch fotografisch dokumentiert. Eine ernsthafte wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Höhle fand jedoch erst ab 1967 statt.
Die Cueva de las Manos liegt in einer spektakulären Landschaft um den Río Pinturas und ist in eine Schlucht eingebettet. Schon am Eingang der Höhle finden sich viele der bekannten Handzeichnungen. Diese Zeichnungen entstanden, indem Hände auf den bloßen Fels gelegt und dann übermalt wurden, sodass die Hände als Schablone dienen und sogenannte Negativzeichnungen erzeugen. Im Innern der Höhle konzentrieren sich die Malereien auf fünf unterschiedliche Fundstellen, die aus verschiedenen Epochen stammen. Eindrucksvoll sind die unterschiedlichen Jagdmethoden, die in Darstellungen von Menschen und Guanakos festgehalten wurden. Die Zeichnungen sind in verschiedenen Farben gehalten, wobei Rottöne vorherrschen. Diese Färbung geht auf das in den Farben enthaltene Eisenoxid zurück. Die exakte Zusammensetzung und Herstellungsweise der Farben ist allerdings bis heute ungeklärt.